Sonntag, 29. Juli 2007

Neunter Teil: Still on the road

Die Caddle Station, wo wir die Nacht verbrachten, hatte neben hunderten von Kuehen auch noch ein unglaublich niedliches Haustier zu bieten. Mary, das Kaenguruh. Von ihren Vorlieben koennte man darauf schliessen, dass sie bayerischer Herkunft sein muesste, so wie die das Bier in sich reingekippt hat!

Aber am naechsten Tag hatte sie dann auch einen ordentlichen Kater und war morgens um halb 6 Uhr nicht wirklich gut gelaunt. Mit anderen Worten hat sie so ziemlich mit jedem versucht zu boxen, der ihren Weg kreuzte.

Am dritten Tag haben wir dann auch die Grenze von Queensland und Northern Teritory ueberquert. Man beachte den Schreibfehler. Schon ein bisschen peinlich, wuerden wir sagen. Hihi. Aber die Aussies nehmen das wohl eher gelassen und tun es mit einem "No worries, mate" ab.


Wir wollen euch natuerlich auch nicht unser Hoellengefaehrt vorenthalten, was uns sicher durch die Wueste kutschiert hat. Unser outbacktaugliche Bus. Ein Traum in rot!

Manchmal fuehlten wir uns ein bisschen wie in einem "Wild west movie", man konnte fast das Gefuehl bekommen, dass jemand seine Requisite vergessen hatte. Oder vielleicht sind wir es auch einfach nicht gewohnt, dass neben der Strasse ein paar verdoerrte Ueberreste einer Kuh liegen.


Auch an diesem Tag gab es natuerlich wieder ein Highlight. Dieses Mal war es einer der groessten Termitenhuegel dieser Erde. Es gibt uebrigens in Australien so viele Termiten, dass sie alle zusammen genauso schwer sind, wie alle Kuehe und Kaenguruhs in Australien.


Kurz bevor wir Alice Springs dann erreichten begann, sich auch die Landschaft wieder zu veraendern. Wir waren ueberhaupt ueberrascht wieviel Pflanzen und Gruen es doch im Outback gibt.

Dienstag, 24. Juli 2007

Achter Teil: Outback, wir kommen

So, genug Zeit in Disneyland (Ostkueste Australiens) verbracht, fuer uns wurde es Zeit das "richtige Australien" zu entdecken. Das heisst, wir machten uns auf den Weg nach Alice Springs und zwar nicht mal schnell per Flugzeug in 2 bis 3 Stunden, nein, nein, wir haben die "beschwerliche Busreise" auf uns genommen. Wir wollten euch ja nichts von diesem Land vorenthalten. Das bedeutete aber fuer uns, 3 Tage richtig frueh (ca. 5 Uhr morgens) aufzustehen. Nicht wirklich das richtige fuer einen Backpacker, das koennen wir euch sagen. Aber wir wurden jeden Morgen mit einem herrlichen Sonnenaufgang belohnt. Auf dem Bild ist der letzte an der Ostkueste zu sehn.

Das war auch der letzte Morgen an der Kueste fuer die naechsten 2 Wochen, ab jetzt gab es fuer uns erstmal nur noch die Wueste. Da bei dieser Tour vor allem die Fahrt selbst das Erlebnis war, wurde uns ueber die 3 Tage auch so einiges geboten. So machten wir zum Beispiel bei Russell und seinen Haustieren halt und jeder durfte sie mal streicheln.

Abends machten wir dann halt in Normanthon, ein Ort im Nichts und genauso trostlos war es dort auch. Die einzige Attracktion dieses Ortes war das ausgestellte Krokodil neben der Strasse, angeblich mal echt gewesen und angeblich das groesste, jemals erlegte Kroko (ca. 9 Meter).
Wir haben den Abend dann lieber mit einem Bier in der Motelkneipe ausklingen lassen und waren dabei nicht die einzigen.

Am naechsten Tag ging es weiter durch unwirkliche Landschaften und ueber voellig einsame Strassen. Einzig die langen Roadtrains kreuzten ab und an unseren Weg, ansonsten konnten wir in Ruhe die Aussicht geniessen.

Ach ja, Australien ist uebrigens das Land mit den meisten wilden Kameln auf der Erde und die haben natuerlich Vorfahrt.

Das Highlight am zweiten Tag war fuer uns eindeutig der "Termitenfriedhof", wie unser Fahrer Allen, dieses Feld von Termitenhaufen so treffend genannt hat. Es war wirklich beeindruckend und auch Horst war mal wieder mit von der Partie.

Unsere zweite Nacht verbrachten wir dann auf einer Caddle Station mitten im Nichts. Die Farmen haben in Australien Ausmasse, die fuer uns nicht vorstellbar sind. Die groesste hat die Ausmasse von Belgien. So ist es fuer die Angestellten und Besitzer auch nichts besonderes, wenn sie mal kurz 8 oder 9 Stunden fahren, um im naechsten Pub ein Bier trinken zu gehn.

Montag, 23. Juli 2007

Siebter Teil: Um Cairns herum

Bevor es wieder zurueck nach Cairns ging, verbrachten wir noch ein paar Tage in Port Douglas. Dieser Ort wird von den Reichen und Schoenen beherrscht und angeblich kann man hier auch mal den einen oder anderen Hollywoodstar beim Shoppen treffen. Wir sind uns nicht ganz sicher, wen wir da zu Gesicht bekamen. Brad Pit oder vielleicht doch eher Dustin Hoffman?


Aber die Tage dort haben sich auf jedenfall gelohnt. Es gibt dort den 4 Mile Beach, worauf die Port Dougis richtig stolz sind. Na ja, er ist ja ganz nett, aber nach dem 70 Mile Beach auf Fraser Island vielleicht nicht mehr ganz sooo spektakulaer. Dafuer haben sie eine wunderschoene Holzkirche, die inzwischen das dritte Mal aufgebaut ist, da sie zwei Unwettern zum Opfer fiel. Sitzt man in ihr kann man uebrigens direckt hinaus aufs Meer sehen.

Cairns an sich ist vor allem als Ausgangspunkt fuer eine Tour zum Great Barrier Reef bekannt, was wir natuerlich auch gemacht haben. Der Trip an sich war fuer uns leider nicht so ueberweltigend wie gedacht, zum einen ist das Riff doch schon sehr in Mitleidenschaft gezogen und zum anderen weiss jetzt zumindest Eva, wie es ist seekrank zu sein. Aber die Schildkroeten haben sich uns dann zum Glueck trotzdem gezeigt.


Die restlichen Tage haben wirs dann etwas ruhiger angehen lassen, haben die Sonne an der kuenstlichen Lagune genossen und noch einen kleinen Boardwalk zum Botanical Garden gemacht.

Das einzig stoerende dabei waren die Moskitos und so liefen wir bei 25 bis 27 Grad voellig eingepackt in langen Hosen und Pulli durch den Regenwald.

Bevor wir dann unsere dreitaegige Outbacktour starteten blieb uns nur noch uns von Gloria zu verabschieden. Die Seele unseres Hostel und eine unglaubliche Persoenlichkeit. Wenn sie einmal anfaengt zu reden, findet sie kein Ende mehr und dem Zuhoerer bleibt nur noch seine Lachmuskeln festzuhalten. Wir werden euch noch mit ihren Spruechen penetrieren.

Dienstag, 17. Juli 2007

Sechster Teil: Cape Tribulation

Natuerlich sind wir in Cairns nicht nur rum gesessen. Cape Tribulation ist etwa zwei Stunden entfernt und liegt im Daintree Rainforest, mit das regenreichste Gebiet in Australien. Hier kann es schon mal passieren, dass an einem Tag soviel Regen faellt wie in Deutschland in einem ganzen Jahr. Wir kamen um diese Erfahrung glueckerlicherweise drum herum. So konnten wir den aeltesten Regenwald der Welt bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen geniessen.


Eine weitere Besonderheit ist die, dass der Regenwald hier direkt bis zum Strand geht.

Hinter dem Tor aus Blaettern und Baeumen eroeffnet sich einem der Blick auf einen wunderschoenen, einsamen Strand.
Alex verbrachte die Zeit damit auf und ab zu wandern, waehrend Eva die faule Strandmuschel mimte und sich sonnenbadend in ihrem Buch vergrub.

Unser Resort bestand aus kleinen Huetten, die sich im Blaetterdickicht vollkommen aufloesten. Als kostenloses Extra gab es "Natur pur" - grosse (und wenn wir grosse schreiben, dann meinen wir auch GROSS) Spinnen ueber dem Tuereingang, Cassowaries (grosse flugunfaehige emuaehnliche Voegel), komische Truthaehne usw.

Auf der Rueckfahrt gab es noch Kroko-watching vor wunderschoener Regenwaldkulisse. Normalerweise ist diese Bergspitze nur ca. 10 Mal im Jahr zu sehn. Wir hatten also auch durchaus mal Glueck auf unserer Reise mit dem Wetter.

Auch "Fat Albert" genoss das schoene Wetter. Die Krokodile kommen morgens aus dem Wasser, sobald die Luft- die Wassertemperatur uebersteigt und bleiben dann den Tag ueber auf der Sandbank um sich aufzuwaermen.

Freitag, 6. Juli 2007

Fuenfter Teil: Whitsundays und Cairns

Unsere naechste Tour fuehrte uns zu den 74 Inseln der Whitsundays. Auch hier war das Wetter nicht das beste, aber davon liessen wir uns die Stimmung nicht vermiesen. Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung.

Und dieser Ausblick versoehnte uns mit fast allem.

Die dreitaegige Tour war eigentlich als Segeltrip geplant, aber wie man sieht kein Wind fuer Kaept'n Blaubaer und seine Crew.

Als wir dann wieder festen Boden unter den Fuessen hatten, mussten wir uns erst einmal noch um ein ganz anderes Problem kuemmern. Airlie Beach und die Umgebung ist naemlich leider beruehmt fuer die netten kleinen Tiere namens "Bedbug" und nachdem ich (Eva) durchaus mehr als einen Stich aufwiess, haben wir einen Waschtag eingelegt. Nur um sicher zu gehen!

Anschliessend haben wir die noch warme Waesche aus dem Trockner auch gleich angezogen, da das Wetter nicht nur schlecht, sondern auch sch... kalt war. Tja das hat man davon, wenn man den kaeltesten Winter seit 45 Jahren miterleben darf.

In Cairns angekommen, wurden wir dann aber auch endlich mit dem schoenen und warmen Wetter belohnt, dass wir uns von Australien erhofft hatten.

Sonntag, 1. Juli 2007

Vierter Teil: Fraser Island

Quizfrage: Wie bekommt man zehn Backpacker, Campingequipment, Futter und Trinken in einen Jeep?

Wir sind zwar nicht im Land der unbegrenzten Moeglichkeiten, aber es geht auch hier.

Damoklesschwertartig schwebte der groesste Teil des Gepaecks ueber uns; die Kuehlboxen im Mittelgang lassen die Passagiere etwas verkrampft aussehen.
Dafuer sind wir auf der groessten Sandinsel der Welt unterwegs. Manche behaupten, dass es dort mehr Sand gibt als in der Sahara. Die Nord-Suedausrichtung betraegt etwa 120 km und die Breite durchschnittlich 15 km. Der hoechste Berg ist 224 m hoch. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass alles was wir assen oder tranken, Crunchy war.

Richtige Strassen gibt es keine. Durch den Regenwald fuehren unbefestige Wege, die nur mit einem 4WD-Wagen zu befahren sind und ansonsten wird der Strand als Autobahn benutzt.

Dort darf man naemlich richtig Gas geben und 80 km/h sind ganz schoen schnell, wenn man ueber Bodenwellen fliegt oder in den naeschten Creek kracht.

In erster Linie sind wir die Ostkueste hoch und runter. Dort sind auch die meisten Highlights.

Die Champagnerpools sind oben im Norden und laden eigentlich zum Baden ein, doch war es uns zu kalt. Die Briten (und es waren wirklich nur Briten im Wasser) hatten auch alleine ihren Spass.

Eine knappe Autostunde weiter suedlich liegt am Strand ein altes Schiffswrack. Es sollte eigentlich in den 30iger Jahren nach Japan zum Verschrotten geschleppt werden, riss sich allerdings im Sturm los und endete als Touriattraktion auf Fraser Island.

Im Landesinneren gibt es unzaehlige Suesswasserseen. Der Lake Mc Kenzie ist der groesste und vielleicht auch der schoenste. Auf jeden Fall der einzige, den wir bei Sonnenschein gesehen haben.
Ansonsten hatten wir auch im Regen unseren Spass :-)

Eigentlich gaebe es noch viel mehr ueber dieses Naturwunder zu berichten. Doch steht die Internettante schon drohend hinter mir, weil ich die Zeit ueberschritten habe und mit sauren Aussies ist nicht zu spassen!