Freitag, 25. Mai 2007

Horsebackriding fuer Anfaenger und Fortgeschrittene

"Alles Glueck dieser Erde..." ist, wenn man als Anfaenger nach einem vierstuendigen Ritt wieder vom Pferd runter kommt.
Mendoza bietet nicht nur schoene Landschaft, sondern auch viel Actionpotential fuer verwoehnte Touristen. Paragliding, Rafting, Mountainbiken, Trekking und vieles mehr wird einem hier an jeder Ecke angeboten. Wir haben uns fuers Reiten entschieden.
Allen Wendy- und Lizzy-Lesern sei gesagt: "Es war toll!". Aber auch den anderen Bloglesern kann ich, Alex, nur sagen: "Sobald ich wieder in Erlangen bin, werde ich meinen Job kuendigen und einen Reiterhof eroeffnen..."

Unsere Pferde. Eins gross, eins klein. Eins fit, eins auf einem Auge blind. Eins temperamentvoll, eins gemuetlich. Jetzt duerft ihr mal erraten, wer von uns beiden das kleine, halbblinde und lahme Pferd von uns bekommen hat? Genau, der Alex!

Dabei habe ich so eine gute Figur gemacht!

So, wie Eva, kann es ja jeder.


Blick auf meinen Kuehler. Vorne unser Gaucho. Nicht gerade der gesprechigste. Man muss allerdings auch dazu sagen, dass er nur spanisch und wir nur jauchzen konnten.
Ganz im ernst: die Landschaft, durch die wir geritten sind, war traumhaft schoen und sehr beeindruckend. Wir hatten schon einen ersten Eindruck waehrend unserer Andentour gewonnen, jetzt aber hatten wir Zeit und Ruhe alles nochmals intensiver auf uns wirken zu lassen. Ueber allem lag eine Ruhe, die uns Westeuropaeern fast unheimlich ist. Unverstaendlich wie Menschen frueher Tage und Wochen hier alleine unterwegs sein konnten.

Zum Abschluss des ganzen gab es die obligatorische Parilla mit einem sehr guten Wein und glueckliche Gesichter.

Sonntag, 20. Mai 2007

Die Andentour

Als wir in Mendoza waren, haben wir natuerlich auch die Chance genutzt und einen Tagesausflug in die Anden unternommen. Faehrt man aus Mendoza raus und laesst die Weingueter hinter sich, befindet man sich schon nach kurzer Zeit in einer absolut trockenen Landschaft. Die Stadt liegt in einem Wuestengebiet und ist nur durch ein ausgekluegeltes Bewaesserungssystem so gruen.


Das eigentliche Ziel unseres Ausfluges war natuerlich einmal in die Naehe des zweit hoechsten Berges der Erde zu kommen, dem Aconcagua. Aber auch auf dem Weg dorthin war die Landschaft einfach atemberaubend.

Vor 100 Jahren waren die Anden nur mit der Bahn ueberquerbar und auf unserem Weg hatten wir auch haeufig die Bahnlinie neben uns. Muss unglaublich toll gewesen sein. Inzwischen ist sie seit einigen Jahrzehnten stillgelegt, weil es nicht mehr rentabel genug war. Leider. Sie soll aber vielleicht wieder in Betrieb genommen werden und natuerlich vor allem fuer die Touristen genutzt werden.


Diese steinerne Rinne ist an ihrem hoechsten Punkt gute 100 Meter hoch und wurde von einem Gletscher geformt. Es war wahnsinn diese Naturgewalt zu sehn. Unser Guide hat uns dann erzaehlt, dass die Anden die einzigen Berge sind, die immer noch wachsen und zwar 1cm im Jahr.


Wir kamen an diesem Tag bis an die chilenische Grenze und haben dort im letzten Dorf "Las Cuevas" auf der argentinischen Seite Mittag gegessen. Diese Doerfer in den Anden habe teilweise nur noch 35 und 15 Einwohner. Fuer uns unvorstellbar, in dieser Wildnis, voellig ab von jeder Zivilisation und Urbanitaet zu leben. Nichts fuer uns. Hier sieht man dann auch die Ueberreste der Bahnlinie in Las Cuevas.


Der Aconcagua ist mit seinen stolzen 6962 Metern der "steinerne Waechter" ueber Argentinien und Chile. Den Namen hat er von den Ureinwohnern in Argentinien bekommen. Bei dem Aussichtspunkt befanden wir uns dagegen nur auf knapp 3000 Metern.

Auch wenn die Sonne sich zu diesem Zeitpunkt kurz verzogen hatte, war es wirklich wahnsinn vor ihm zu stehen.
Als letzten Stopp an diesem Tag stand dann die steinerne Bruecke auf dem Programm. "Puente del Inca", wie sie eigentlich heisst, bekam ihren Namen, weil der Incatrail dort entlang fuehrte. Es gibt mehrere Legenden ueber die Herkunft. Die eine besagt, dass einer der Incaanfuehrer mit seinem kranken Kind dorthin ging, weil er um die heissen Schwefelquellen wusste, die dort sprudeln und ihnen eine heilende Wirkung zugesprochen wurde.
Die andere besagt, dass die Incas an dieser Stelle standen und nicht auf die andere Seite des Tales konnten, weil eine Bruecke fehlte und so baten sie um goettliche Hilfe. Die kam dann in Form eines Blitzes, der einige der Incas zu dieser Bruecke formte und ihre Haut den gelb/braunen Farbton bewirkte.

In Wirklichkeit ist sie auf natuerlichem Wege entstanden, wobei sich die Legenden besser anhoeren. Die Ruinen, die hier noch mit zu sehen sind, sind die Ueberreste eines Kur- und Badehotels, was hier mal in den 50er Jahren stand und dann von einem Erdrutsch zerstoert wurde. Es soll aber vielleicht auch wieder aufgebaut werden.
Soweit fuer dieses Mal und auch wenn wir inzwischen doch etwas hinterherhinken mit diesem Blog hoffen wir er macht euch Freude.
Bis bald
Alex und Eva

Dienstag, 15. Mai 2007

Mendoza, erster Teil

Seit nun mehr als einer Woche sind wir in Mendoza. Sobald wir aus der Tuer treten, sehen wir in nicht allzu weiter Ferne die Anden. Die Gegend lebt in erster Linie von Weinanbau und wir sind munter am Testen. Heute gibt es in unserem Hostel "Vino para libre"! Allerdings waren wir heute auch schon im Weinmuseum und zum Essen in einer Bodega. Fuer umgerechnet 5€ hatten wir Fleisch und Wein so viel will wollten bzw. konnten. Super lecker.
Lange Rede kurzer Sinn. Heute gibt es ein paar Impressionen ohne grossen Kommentar.

Erstmal ein Bild von uns beiden, so sehen wir im Original aus. Bitte beachtet die Jacken, die sind naemlich neu. Unsere alten wurden waehrend wir den vorletzten Blog erstellt haben, von unserer Stuhllehne geklaut! Man muss dazu sagen, dass wir die ganze Zeit auf diesem Stuhl sassen. Nun ja, die waren eben sehr geschickt - wir haben uns das Ueberwachungsvideo angeschaut.

Auf dem "Plaza Espana" sind wunderschoene Kacheln ueberall verbaut. Sogar auf dem Boden!

Der Hauptbrunnen bei Nacht. Die Buden im Hintergrund gehoeren wieder mal zu einem der vielen Kunsthandwerksmaerkte, die hier ueberall zu finden sind. Leider fliegen wir von hier aus nicht nach Hause, sonst haetten wir noch mehr zuschlagen koennen.

"Plaza Independencia" - der groesste Platz hier. Auch wenn es nicht so aussieht, aber hier ist jeden Abend viel los.

Ueberall gibt es Strassenhunde, die die Eigenheit haben, mit einem mit zu gehen. Wir sind schon unzaehlige Male mit "Anhang" durch die Strassen gelaufen. Am liebsten wuerden wir sie alle mitnehmen.

Strasse im Stadtpark - fast wie der "Rodeo Drive" in Beverly Hills

Rote-Ampel-Entertainement - alternativ zu den Fensterputzern

Sonntag, 13. Mai 2007

Córdoba experience

Vom 3. bis zum 9. Mai waren wir in Córdoba, eine alte Kolonialstadt.
Der Sommer in Argentinien ist vorbei und der Herbst haelt unaufhaltsam Einzug. Aber auch dies hat einen unglaublichen Reiz durch das enorme Farbenspiel, das sich uns hier bietet.

Dieses Bild haben wir bei einem Strassenmarkt aufgenommen, wo wir beide ordentlich geshoppt haben. Dieser Markt hatte unheimlich viel Charme und vor allem auch wirklich tolle Sachen. Angeblich ist er auch einer der besten des ganzen Landes.

Vor diesem Markt sassen wir noch gemuetlich in einem Cafe in der Naehe und uns bot sich dieser Anblick. Es ist so unglaublich, hier gibt es viele aeltere Leute, die alle wahnsinnig putzig aussehen. Uns hat dieser Anblick doch sehr an eine Filmkulisse erinnert: der Patrone nimmt sein Abendessen ein.
Als er dann fertig war, hat er auch prompt den jungen Kellner herum kommandiert, damit er ja auch alle Tische exakt in einer Reihe aufbaut. Sehr amuesant fuer uns und sehr anstrengend fuer den Kellner.


Wieder zurueck im Hostel konnten wir von unserer Dachterrasse aus den Ausblick auf die wunderschoene Basilika geniessen, die auch von Innen einfach atemberaubend war. So viel Prunk und Pomp haben wir beide noch nicht gesehen.


Auf der Terrasse haben wir dann auch immer wieder zu Abend gegessen. Anschliessend war genug Zeit mit dem Foto etwas zu experimentieren. Damit ihr auch nicht vergesst wie wir aussehen.

Eine Israelin fragte uns in Puerto Iguazu, ob wir Geschwister waeren. Damals haben wir das weit von uns gewiesen und fanden die Frage voellig unverstaendlich. Sieht man sich allerdings dieses Foto an und vergleicht unsere Nasen, koennte doch etwas dran sein. ;)

In Córdoba haben wir im Backpacker Córdoba gewohnt und zuerst wussten wir nicht so recht, ob uns dieses Hostel gefaellt, da es natuerlich schon etwas abgewohnt war. Aber ueber die Tage nahm es uns voellig fuer sich ein. Die ganzen Leute dort waren unglaublich freundlich und hilfsbereit, was zu einer sehr schoenen Atmosphaere beeitrug. Auch der Blick aus unserem Fenster war immer wieder sehr interessant. Von einer ruhigen Lage konnte man da zwar nicht sprechen, aber es gab immer was zu sehn.


Am Sonntag (7. Mai) haben wir uns dann in Jesus Maria, ein kleine Stadt etwa 50 km noerdlich von Cordoba, die Jesuiten Estancia angeschaut. Ansonsten blieb uns am Sonntag auch nichts zu tun, da an diesen Tagen alles andere geschlossen und keine Menschenseele unterwegs ist.

Mittwoch, 9. Mai 2007

Bilder und Erlebnisse in Rosario

Jetzt erst einmal noch ein kurzer Rueckblick auf die letzten Eindruecke in Puerto Iguazu.

So sah das ganze dann nach 2 Tagen Regen aus. Ein unglaublicher Unterschied!


An einem Tag haben wir uns das Schauspiel dann auch von der brasilianischen Seite angeschaut. Wobei einige Plattformen geschlossen waren, da das Wasser immer noch zu hoch stand.

Aber nicht nur das Auge bekam was geboten, sondern auch der Magen. Auch wenn wir uns meistens selber bekochen, ab und zu muss auch mal ein ordentliches Asado sein. Dann bekommt man den Grill gleich auf den Tisch.



Am 29. April hiess es dann "Bye bye Natur und Wildnis ...". Der Weg nach Rosario aus dem Busfenster sah dann so aus:

Auf einem Bild ganz schoen, aber stundenlang sehr ermuedend.

Rosario.


Wie auch schon in Buenos Aires schnurgerade Strassen und schachbrettartiger Aufbau. Uns wundert inzwischen gar nicht mehr, dass Buenos Aires die laengste Strasse der Welt hat. Bis zur Hausnummer 1561 kannst du da eine ganze Weile laufen. Vor allem wenn man bei ueber 4000 anfaengt.


Rosario ist uebrigens auch der Geburtsort der argentinischen Flagge. Was mit diesem monumentalen Denkmal mehr als deutlich gemacht wird. Am 1. Mai fand hier auch eine grosse Kundgebung mit Konzert und allem Drum und Dran statt.



Wer keine Lust auf Konzert hatte, machte es sich im angrenzenden Park gemuetlich. Wir hatten ja letztes Mal schon geschrieben, dass die Leute sich hier mit Sack und Pack aufmachen und die Gruenflaechen bevoelkern. So sieht das dann aus.


Als kleine Staerkung zwischendurch goennen wir uns immer wieder eine Chorizosemmel oder ein Lomito. Sprich der argentinische Bratwurststand.

Argentiniens Strassen sind das reinste Museum. Nicht wenige Karossen waeren dort auch besser aufgehoben.

Der TUeV haette hier seine wahre Freude. Monatelang, ach was Jahre koennte er sich nur damit beschaeftigen und inspizieren. Danach waeren die Strassen leer und als Fussgaenger koennte man endlich ruhig ueber den Zebrastreifen gehen. Ach ja, es gibt uebrigens meistens keine Fussgaengerampeln, sondern man muss sich an den Signalen fuer die Autos orientieren. Aber selbst dann geraet man zwischen die Abbieger...

So sah in Rosario unser Busbahnhof aus. Sie sind nicht immer so stilvoll, aber immer enorm frequentiert. Zudem ist Busfahren hier aeusserst komfortabel und das beste Reisemittel. Die D-Bahn koennte sich von diesem Service (Warme und kalte Speisen, Getraenke und Videos - alles umsonst!) mal ne ordentliche Scheibe abschneiden. Aus diesem Grund nehmen wir hier auch immer den Nachtbus und kommen dann halbwegs ausgeruht am naechsten Etappenziel an.

Mittwoch, 2. Mai 2007

Erkenntnisse in Rosario

La Cucaracha ... seit Buenos Aires wissen wir, dass in diesem Lied die Kakerlaken besungen werden, was uns ziemlich ernuechtert hat und seit gestern (Rosario) wissen wir, dass sie auch fliegen koennen. Wenn auch etwas unbeholfen, so landeten sie doch treffsicher in unserem Eis.

Inzwischen sind wir schon wieder seit 2 Tagen hier in Rosario, 350 km westlich von Buenos Aires. Das heisst, wir haben wieder eine ziemlich lange Busfahrt hinter uns. Gegen Mittag ging es los und da wir von der Fahrt nach Puerto Iguazu wussten, dass es auf der Fahrt was zu essen gibt, hatten wir dieses Mal nichts eingekauft. Grosser Fehler, denn bis abends um 8 Uhr kann der Tag ganz schoen lang werden. ;) Ja, ja, die Argentinier essen genauso spaet, wie die Spanier. Das bedeutet, wir bekamen um 8 Uhr ein kleines Sandwich und gegen halb 11 Uhr dann endlich was ordentliches. Bis dahin sind wir allerdings schon fast vom Fleisch gefallen. ;)

Eine andere Eigenheit der Argentinier ist die Erfindung der Schwangerenkasse im Supermarkt. Wir sind vorgestern froehlich abends in den Supermarkt marschiert, noch kurz was zum Essen holen. Kurz, dass ich nicht lache. Wir standen ewig in dieser Schlange, denn wir hatten die Kasse fuer Behinderte und Schwangere gewaehlt. Grrr. Das Prinzip ist ganz einfach, wer derartig beeintraechtigt ist (jemand hat einmal gemeint, einen Alien im Bauch haben) darf einfach an allen anderen vorbei, gleich vorne ans Band. In Rosario sind verdammt viele schwanger, das koennen wir euch sagen.

Gestern war hier, genauso wie bei uns, Feiertag und bei den Argentiniern wird sowas immer riesig begangen. Das heisst dann auf die Plaetze, fertig und an den Grill. Alles was laufen kann, fand gestern den Weg in die umliegenden Parks und zwar mit Kind und Kegel. Ein unglaublicher Auflauf. Jeder hatte seinen Mate-Pot und die Thermoskanne dabei und wenn sie nicht selbst gegrillt haben, gab es noch die Chorizo- und Lomostaende, an denen fuer das leibliche Wohl gesorgt wurde. War echt klasse einfach mittendrin zu sitzen und sich das ganze Spektakel anzusehen.

Soweit fuer heute, Fotos folgen das naechste Mal.
Bis dahin
Alex und Eva