Donnerstag, 16. August 2007

Zehnter Teil: Die Mulgatour

Nachdem wir in Alice Springs eingetroffen waren, gönnten wir uns einen Tag Verschnaufspause und dann ging es mit der Mulgatour auf den nächsten Dreitagestrip. Der Ayers Rock und seine weniger bekannten Zeitgenossen, die Olgas und der Kings Canyon wollten von uns entdeckt werden. Auch bei dieser Tour galt, nur der frühe Backpacker sieht den Sonnenaufgang. Gähn.

Am ersten Tag wanderten wir oberhalb des Kings Canyon entlang und genossen wunderschöne Ausblicke. Manche der Felsformationen erinnerten einen doch sehr an Science-Fiction-Behausungen.

Die teilweise glatt abfallenden Steinwände sind bis zu 300 Meter hoch und haben wunderschönen Farbschattierungen. Die Schlucht selbst ist den Aborigines heilig.

Die beiden Abende wurden bei diesem Trip unter freiem Himmel verbracht. Hmm, wie romantisch, in völliger Einsamkeit bei einem Lagerfeuer unter dem unendlichen Sternenhimmel, händchenhaltend und sternschnuppenzählend einzuschlafen. Ja, so hätte es auch sein können, aber nicht bei uns. Wir zogen es vor uns in unsern Swags zu verkriechen, den Stoffdeckel übers Gesicht zu schlagen und unsere extra neu gekauften Mützen so weit es ging über den Kopf zu ziehen. Denn -3 Grad sind kein Zuckerschlecken und am nächsten Tag gab es dann logischerweise auch keine Milch zum Frühstück.

Nachdem wir uns mit viel Tee wieder auf normale Körpertemperatur gebracht haben und wieder alle unserer 10 Finger und Zehen spüren konnten, haben wir uns auf den Weg zu den Olgas gemacht.

Dies sind insgesamt 36 Knubbel, die zur gleichen Zeit wie der Ayers Rock entstanden sind, nämlich vor ca. 600 Millionen Jahren. Ihr traditioneller Name "Kata Tjuta" heißt übersetzt "viele Köpfe". Auch dieses Gebiet gehört zum Aboriginesareal und deshalb ist nur "das Tal des Windes" für die Besucher begehbar.

Am Abend sind wir zum Aussichtspunkt für den Ayers Rock gefahren. Schließlich wollte jeder ein Foto von sich und dem Uluru bei Sonnenuntergang.

Man stellt sich solche Momente ja immer superromantisch vor, ich erinnere an draußen schlafen unter Sternenhimmel, aber die Realität sieht eben meistens anders aus. So auch hier, denn wenn wir schreiben, jeder wollte so ein Foto, dann meinen wir auch jeder (wir standen ungefähr in der Mitte der Menge).

Trotz allem war es ein tolles Erlebnis, wie die ganze Tour an sich und wir sind froh, dass wir es gesehen haben. Am dritten Tag wanderten wir dann einmal um den Uluru. Der Aufstieg war an diesem Tag geschlossen wegen zu viel Wind. Aber für uns stand es sowieso nie zur Debatte den größten Monolit der Erde zu besteigen.
Zum Abschluss jetzt natürlich auch noch unser Sonnenuntergangsfoto.

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